Donnerstag, 30. April 2009

Schweinegrippe



arcor.de verkündet, dass die Weltgesundheitsorganisation die zweithöchste Alarmstufe für Grippe ausgerufen hat. Da kriegen wir natürlich alle Angst und wollen mehr wissen.

Es wird vor einer Epidemie gewarnt. Jetzt stellen wir uns mal vor, wie so eine Epidemie entsteht. Nehmen wir ein Killervirus an, das wie eine Grippe eine Inkubationszeit von ca. 5 Tagen hat. Ein Mensch wird angesteckt. Nach der Infektion wird er nicht sofort umkippen, sondern das Virus benötigt Zeit, sich richtig in seinem Körper festzuzecken. Bis das Virus ihn ins Bett zwingt hat er, sagen wir 20 andere Leute zu infizieren.
Jetzt gehen wir vom Durchschnittsmenschen und -Arzt aus. Entweder geht unser erster Infizierter, nennen wir ihn Klaus, gar nicht zum Arzt. Nein, Klaus wird halt ab und zu mal krank, dann legt er sich für 3 Tage ins Bett, trinkt Tee mit Honig und wird wieder gesund.
Aber Klaus hat so ein komisches Gefühl im Bauch, er geht zu seinem Hausarzt, Dr. Sorgenvoll. Dr. Sorgenvoll diagnostiziert anhand der Grippesymptome eine Grippe und schickt Klaus für 3 Tage ins Bett, mit Tee und Honig.
An diesem Punkt denkt natürlich niemand an ein Killervirus. So, Klaus liegt im Bett und kriegt schreckliches Fieber. Die 20 Leute, die er vergangene Woche angesteckt haben, gehen auch zum Arzt, was passiert? Es wird Grippe diagnostiziert, ab ins Bett mit Milch und Honig. Bis hierhin sieht es aus wie eine normale verdammte Grippe, mit der wir uns schon seit Jahrhunderten herumschlagen.

Wann wird das Virus denn nun als schreckliches, epidemieverursachendes Killervirus erkannt? Richtig, wenn möglichst viele Leute dran sterben. Also Klaus, die 20 Leute die er angesteckt hat und die 400 Leute, die die wiederum angesteckt haben, die sterben. Qualvoll, im Bett. Zu dem Zeitpunkt wird Dr. Sorgenvoll, zu dem die alle hingehen, stutzig und man beginnt, das Virus zu untersuchen und merkt, dass es viel größer und böser als alle anderen vorher gekannten Grippeviren ist.
Dann gehts an die Medien, und die schreien EPIDEMIE!!!11
Zu dem Zeitpunkt sind aber schon weitere 160000 Leute infiziert. Ab dem Zeitpunkt fangen dann Quarantänemaßnahmen an, die sagen wir die Hälfte nicht beachten, weil sie kein Fernsehen gucken, und schon frisst sich das hungrige Killervirus fröhlich durch unsere Population.

So würde eine Killervirusepidemie verlaufen. Die Natur des Killervirus (nämlich, dass es ein Killervirus ist) käme erst viel zu spät heraus, und da sind schon tausende, vielleicht Millionen infiziert. Und sterben dann wie die Fliegen.

Nun sehen wir uns die derzeitige Situation an: die Zahl der Infizierten beträgt 91. Die Zahl der Todesopfer beträgt 8. Huh. Angst.

Was schließen wir daraus? Entweder ist unser Killervirus kein sehr guter Killer, oder die Infektion gestaltet sich sehr schwierig, oder unser Erster Infizierter Klaus hat zwei drei Leute angesteckt, ist dann sofort zur Gesundheitsbehörde gerannt, hat seine Grippesymptome selbstständig und korrekt als vollkommen tödlich diagnostiziert (und das in Mexico, wo derzeit auch noch eine normale Grippewelle grassiert) und kam sofort in Quarantäne.

Zum Vergleich: An der normalen Grippe sterben allein in Deutschland täglich 20 Menschen.

Schweinegrippe, Killervirus? Epidemie? Glaub ich nicht.

1 Kommentar:

  1. Es wird wieder alles von den Medien aufgezogen.

    Wie du schon in deinem Artikel erwähnst, wird kaum davon Notiz genommen, dass jährlich tausende in Deutschland an der normalen Grippe sterben.

    Glaube daher an keine Epedemie

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