Dienstag, 27. Januar 2009

Sprachenmonster Deutschland



Deutschland ist ein Flickenteppich.
Ich finds schrecklich, wenn Leute Ausdrücke einem gegenüber benutzen, von denen sie genau wissen müssten, dass man sie nicht versteht.

Ganz lustig und nahezu fatal war das in BaWü (schauder) beim Bund: Oberfeldwebel steht auf ner Leiter und befestigt irgendwas und brüllt runter "Obergefreide, genne se mal de leider hebe?" (Obergefreiter, können Sie mal die Leiter heben?)
Und ich stand fassungslos da unten und brülle zurück "Was? Ist das Ihr ernst?"


Weil dort unten "heben" im Sinne von "festhalten" verwendet wird (wer denkt sich sowas aus?). Ich meine, als Mensch, der mit seiner eigenen Mundart vertraut ist, kennt man doch die Unterschiede zur Standardsprache; wir haben doch alle Hochdeutsch in der Schule gelernt. Man kann auf seine Wortwahl achten.

Ich sag doch auch nich: "Gannste ma deiner Ische sachen die soll sisch'n Anorak onziehn, 's jirscht übelst?" Wenn ich weiß, dass mein Gegenüber keine Ahnung hat, was ich damit eigentlich sagen will?

Ich finde es unglaublich vermessen und arrogant, von anderen zu erwarten, dass sie die eigenen regionalen Beklopptheiten instinktiv übersetzen können. Wie der handelsübliche deutsche Tourist, der natürlich der Meinung ist, die Tschechen oder Ungarn (oder was weiß ich wer) verstehen sein deutsches Geplapper, nur wenn er laut spricht und alles fünfmal wiederholt.

So, und es heißt doch "dreiviertel" Fünf.

1 Kommentar:

  1. yeah, "dreiviertel" fünf *five*

    ich glaube, ich müsste den dialekt kennen, aber was zum teufel heißt "jirscht"? und "übelst" war schon immer eins meiner lieblingswörter, direkt nach "urst".

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